CERCLE PHILA DUDELANGE brfm 1032 150

Briefmarkensammlerverein Düdelingen / Association philatélique de Dudelange

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Die Vennbahn

Eisenbahnlinie durch das Hohe Venn (frz. Hautes Fagnes)

Es handelt sich um eine Normalspurbahn im deutsch-belgisch-luxemburgischen Grenzgebiet, die das deutsche Aachen mit dem luxemburgischen Ulflingen (frz. Troisvierges) verband und von dort aus den Anschluss schaffte zwischen dem Industriebecken Aachen mit seinen Kohle- und Koksreserven und den mächtigen Eisenerzlagern im Süden Luxemburgs und Norden Lothringens (das Deutschland 1871 annektiert hatte).

Die erste Teilstrecke Aachen – Sourbrodt – Weismes – Sankt Vith wurde von den Preußischen Eisenbahnen in mehreren Etappen verwirklicht. Die erste war die Strecke Aachen/Stolberg – Monschau im Juni 1885. Sie wurde im Dezember 1885 bis nach Weismes verlängert und erreichte am 25. November 1887 Sankt Vith. Das letzte Teilstück Sankt Vith – Reuland – Uilflingen wurde am 4. November 1899 in Dienst gestellt.

Der Personentransport funktionierte nur noch auf der luxemburgischen Strecke bis 1950, der Gütertransport zwischen Ulflingen und Reuland bis 1962, und auf dem luxemburgischen Territorium bis 1978.

Die Militärzüge, die das Lager Eisenborn bedienten, wurden in Sourbrodt entladen. Als Preußen 1893 dieses Lager errichtete, war nämlich eine Verbindungslinie zum Bahnhof von Sourbrodt geschaffen worden; sie war 3,2 km lang und hatte eine sehr schmale Spur von 0,60 Metern. (Die Normalspur beträgt 1,435 Meter, die übliche Schmalspur 1 Meter). Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm die belgische Armee das Lager. Die Bahnverbindung wurde im Zweiten Weltkrieg von den Deutschen abgebaut und danach nie mehr in Betrieb genommen.

Blatt 2

Die Vennbahn mit den Hauptbahnhöfen

Blatt 3

Postkarte Nr. 48 von Ulflingen nach Aachen.  Abgangstempel Ulflingen 19.06.1885 8-9 M. Ankunftsstempel Aachen 19.06.1885 8-10 M.

Blatt 4

Rückseite des unten abgebildeten Faltbriefs: Siegel und Stempel der Firma Schmitz & Marx Aachen Kratzenfabrik. Ankunftstempel Lille vom 13.02.1862.

Brief von Aachen nach Lille. Abgangsstempel „Aachen Bahnhof 12.02.1862“. Grenzübergangsstempel „Prusse-Lille 13.02.1862“.

Blatt 5

Brieffragment mit dem Stempel „Aachen Bahnhof 02.10.1870“

Ansichtskarte des Aachener Bahnhofs. Vor dem Bahnhof warten Kutschen für den Weitertransport der Reisenden. 1880 wurden die Kutschen ersetzt durch eine von Pferden gezogene Eisenbahn mit der Normalspur von 1435 mm. Erste Einsätze der Trambahn ab 1895; dazu musste die Spur auf 1000 mm verringert werden.

Blatt 6

Brief von Aachen nach Frankfurt am Main. Stempel „Aachen Bahnhof 13.02.1873“.

Ansichtskarte des Aachener Bahnhofs. Im Vordergrund die Aachener Trambahn, die von 1895 bis 1974 funktionierte.

Blatt 7

Brief von Raeren nach Eschweiler/Aachen, vor der Inbetriebnahme der Bahn nach Raeren. Umschlag mit aufgedruckter 10-Pfennigmarke der Deutschen Reichspost, gestempelt 07.07.1877.

Der Bahnhof Raeren wurde 1884 erbaut. 1885 langte der erste Zug aus Aachen in Raeren an und fuhr weiter nach Monschau. Raeren wurde am 3.8.1887 mit Eupen verbunden, danach mit Monschau und St. Vith und 1889 mit Ulflingen.

Ursprünglich wurde die Vennbahn vom preußischen Staat erbaut, um das Industriebecken Rothe Erde westlich von Aachen auf der kürzesten Strecke (St. Vith – Ulflingen) mit der Stadt Luxemburg zu verbinden. Eingeweiht wurde sie am 4. November 1889. Schon bald diente sie hauptsächlich zum Transport von Kohle und Stahl. Sie erlaubte aber auch die Erschließung ländlicher Gebiete (Westteifel und Hohes Venn), förderte deren Wirtschaft und machte die Industriezentren zugänglich für Arbeiter vom Lande.

Ansichtskarte von Raeren mit Bahnhof, Schloss und der Schule Driesch

Blatt 8

Eisenbahnfahrkarte für Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg. Die Karte der „Preussisch – hessischen Staatseisenbahnen“  berechtigte zu einer Reise in der dritten Klasse. Der Name des Abgangsbahnhofs Raeren ist eingetragen. Datum, Bestimmungsort und Anzahl der Soldaten blieben zu ergänzen.

Teilstück eines Versandzettels der belgischen Eisenbahnen. Stempel des Bahnhofs Raeren 1938. Freimarken der SNCB von 2, und 0,20 Franken.

Ansichtskarte von Raeren mit Bahnhof, Kapelle und Schloss

Blatt 9

Eingeschriebener Brief vom 2.9.1891 des Druckers und Verlegers J. G. Salzburg aus Monschau an Max Daublin in Efringen (Baden).

Zwei Paare der 10-Pfennigmarke von 1889 mit dem Reichsadler.

Blatt 10

Postkarte Nr. 53 mit Zusatzfrankatur von 5 c (Tarif für Deutschland: 10 c). Abgesandt in Wiltz am 6.3.1900 durch Paul Simon an seine Gemahlin wohnhaft bei Otto Edler von Monschau in Sankt Vith. Bahnstempel Luxemburg – Ulflingen. Zwischenstempel Troisvierges (= Ulflingen). Ankunfststempel St Vith.

Luzia Edle von Monschau (geboren 1872 in St. Vith) war die Schwester Ottos Edler von Monschau. Das Adelsgeschlecht ist benannt nach der Ortschaft Monschau wenige Kilometer von St Vith in der Eifel; den Ortsnamen gibt es in vielen Varianten, u. a. Montjoie und Monschawe.

Luzia von Monschau war mit Paul Simon (1870-1940) aus der bekannten Wiltzer Bierbrauerfamilie verheiratet. Der Ingenieur besaß eine Gerberei in Wiltz und war  Gründungsmitglied der Hüttengesellschaft von Differdingen. Wegen der schwachen Gesundheit ihrer Tochter Marie Thérèse weilte Lucie Simon häufig in Aachen und St Vith. Daher die recht umfangreiche Korrespondenz zwischen Aachen, St. Vith und Wiltz.

Blatt 11

Postkarte Nr. 54 von 10 c vom 26.04.1900 von Paul Simon aus Wiltz an seine Frau in Aachen. Bahnpoststempel Ulflingen – Luxemburg  und Stempel „Aachen Ankunft 27,4,00.9“.

Postkarte Nr. 57 von 5 c vom 01.10.1902 von Klerf nach St. Vith. (Der Tarif war am 1.10.1902 um die Hälfte ermäßigt worden.) Abgangsstempel „Clervaux“, Ankunftstempel  St Vith/Eifel.

Blatt 12

Deutsche Postkarte vom 22.10.1904 aus Sankt Vith an Madame Paul Simon in Wiltz. Abgangsstempel St Vith (Eifel), Durchgangsstempel Troisvierges (= Ulflingen), Ankunftsstempel von Wiltz.

Postkarte Nr. 63 vom 03.12.1908 von Wiltz an Madame Paul Simon in St. Vith.

Bahnpoststempel Schimpach – Kautenbach, Ankunftsstempel St Vith (Eifel).

Blatt 13

Deutsche Postkarte vom 29.04.1918 aus St. Vith an „Frau Lucie Simon / geb. von Monschau / Wiltz / Luxemburg“. Zensurstempel „Überwachungsstelle Freigegeben“.

Blatt 14

Korrespondenz für Anna, Edle von Monschau:

Belgische Korrespondenzkarte  vom 20.02.1878 aus Brüssel über Spa und Malmedy nach St.Vith (Preußen).

Belgische Postkarte  vom 17.05.1905 aus Lüttich (Liège-Guillemin) über Ulflingen nach St.Vith.

Blatt 15

Gutschein des Kreises Monschau: Notgeld zu 50 Pfennig von 1921. Notgeld (ausgegeben von Staaten, Städten oder auch Privatunternehmen) ersetzt in Krisenzeiten fehlende legale Zahlungsmittel.

Interessant die Abbildung mit der Gegend um Monschau und einem Teil der Aachener Gegend.  Es handelt sich um das nach dem Krieg von Belgien besetzte und beanspruchte Gebiet. Der Gutschein gehört zum Sammelgebiet der sog. Kartenkuriosa.

Blatt 17

Bahnhof von Sourbrodt mit der Verbindung zum Lager von Elsenborn über eine Bahn mit der engen Spurweite von 60 cm.

Entladung der Artillerie für das Lager von Elsenborn.

Blatt 18

Das Militärlager Elsenborn, geschaffen 1893 von Preußen.

Ansichtskarten des Lagers während der belgischen Besetzung in der Zwischenkriegszeit. Militärbahnhof, Post und Wachposten.

Die Schmalspurbahn wurde 1901 in Betrieb genommen. Die Lokomotive erhielt den Spitznamen „Feurige Elias“.

Blatt 19

Ansichtskarten des Militärlagers Elsenborn während der belgischen Besetzung in der Zwischenkriegszeit

 Kaserne und Pferdeställe.

Hauptallee mit Kantine Leyen und „Trinkkiosk. Bücher und Zeitungen hier zu haben.“  Im Vordergrund die Schmalspurbahn mit der Spurweite von 60 Zentimetern.

Blatt 20

Ansichtskarte des Militärlagers Elsenborn gestempelt 22.09.1931

Sonderstempel vom 4.6.1994 zur Hundertjahrfeier des Lagers.

Blatt 22

Ansichtskarte des Bahnhofs von Waimes um 1920.

Ansichtskarte mit Triebwagen der Marke Brossel im Bahnhof von Waimes (5.4.1977)

Blatt 23

Stempel des Bahnhofs von Weywertz auf Freimarke von 10 Fr der belgischen Eisenbahngesellschaft (SNCB).

Versandschein der SNCB mit Stempel des Bahnhofs Waimes auf Freimarken von 5 und 80 Fr.

Blatt 24

Postkarte vom 13.05.1891 aus St. Vith nach Luxemburg.

Ovaler Bahnpoststempel „St Vith (Eifel) – Ulflingen Bahnpost Zug 179“

Ansichtskarte des Bahnhofs von St. Vith um 1900

Blatt 25

Postkarte vom 13.04.1907 aus Aachen nach Eupen. Ovaler Bahnpoststempel „Aachen – St Vith (Eifel) Bahnpost Zug 621“

Ansichtskarte des Bahnhofs von St. Vith um 1900

Blatt 26

Ansichtskarte vom 21.06.1900 aus St. Vith i. d. Eifel nach Luxemburg.

Ovaler Bahnpoststempel  „St. Vith (Eifel) – Ulflingen Zug 626“. Durchgangsstempel Ulflingen. Ankunftstempel Luxemburg-Stadt.

Kopie der Rückseite

Blatt 27

Versandschein der belgischen Eisenbahngesellschaft mit dem Bahnhofsstempel St Vith vom 04.09.1962. Freimarken der SNCB von 7, 30 und 40 Franken

Blatt 28

Ansichtskarte eines Eisenbahnunglücks vom 16.12.1913 im Bahnhof von Reuland

Ansichtskarte mit dem Bahnhof von Reuland

Ab 1890 verkehrten nur vier Personenzugpaare pro Tag. Doch von Anfang an gab es regen Güterverkehr. Seit der Inbetriebnahme der Strecke Lommersweiler – Ulflingen im Jahre 1889 war aus der ehemaligen Nebenstrecke Aachen – Sankt Vith – Prüm eine internationale Eisenbahnverbindung geworden, welche das Aachener Kohlebecken mit dem luxemburgisch-lothringischen Eisenerzbecken verband. Da Luxemburg Mitglied des deutschen Zollvereins war, waren die Eisenbahntransporte zwischen Aachen und dem 1871 durch das Deutsche Reich annektierten Lothringen besonders preiswert. Ab Oktober 1905 war auf der Strecke Sankt Vith – Ulflingen die Geschwindigkeit von 27 auf 40 Kilometer erhöht worden. Zwischen 1910 und 1913 erreichte der Güterverkehr auf dieser Strecke einen Höhepunkt. Täglich rollten um die 100 Züge (darunter 16 Personentransporte) auf dieser Bahnlinie. Zweispurig ausgebaut wie die Vennbahn wurde die Strecke aber nicht. Strategische Überlegungen und der voraussichtlich hohe Preis verhinderten das.

 Ausweichgleise waren 1914 in den Bahnhöfen Reuland und Lengeler geschaffen werden, aber der dichte Verkehr führte fatalerweise zu Unfällen, die manchmal tödlich endeten wie am 16. Dezember 1913, als ein Fahrer und ein Heizer im Bahnhof Reuland zu Tode kamen.

Nach den Zerstörungen im Winter 1944-45 konnte die Linie Reuland – Lommersweiler nicht mehr regelmäßig benutzt werden. Reuland wurde Terminusbahnhof.

Blatt 29

Zwei Ansichtskarten der Bahnhofstraße von Burg-Reuland

Blatt 30

Ansichtskarte vom 21. Mai 1904 aus Lengeler nach Wiltz. Ovaler Bahnpoststempel „St Vith (Eifel) – Ulflingen Bahnpost Zug 629“.

Blatt 31

Ansichtskarte der Endstation der Vennbahn: Der Bahnhof von Ulflingen

Paketkarte aus Ulflingen


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